Wenn Kinder groß werden - und das Herz leise mitwächst.
Es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt, keinen Moment in dem du sagen kannst - jetzt ist mein Kind groß. Es geschieht still, zwischen Frühstücksboxen und Wäschebergen. Zwischen Streit um Hausaufgaben und einem "Ich schaff das schon alleine".
Und dann plötzlich merkst du: Die Hände sind nicht mehr so klein. Die Fragen werden tiefgründiger. Und die Umarmungen - seltener, aber ehrlicher. Ich sehe meine Kinder und denke: Wart nicht gerade noch auf meinem Arm, mit verklebten Mund und laufender Nase. Heute diskutierst du über Gerechtigkeit und möchtest deine eigene Meinung duchsetzen. Und ich? Ich schwanke, zwischen Stolz und einem leisen ziehen im Herzen.

Ja es tut auch weh, dieses Großwerden, dieses Loslassen-Müssen. Nicht, weil ich mein Kind nicht ziehen lassen will. Sondern weil jeder Schritt in die Selbstständigkeit auch ein kleiner Abschied von "früher" ist. Aber gleichzeitig: Wie schön ist es, zu sehen wie ein Mensch entsteht. Wie Charakter wächst, wie Werte sich formen.
Wie ein Kind beginnt, sein Leben zu leben - mit Wurzeln, die du gelegt hast.
Die Abende werden leiser, du kannst dich mal aufś Sofa setzen und hast etwas Zeit für dich oder kannst deinem Hobby nachgehen. Und doch wartet man insgeheim doch das man aus dem nichts ein Mama kannst du mal - hört.
Mama sein hört bei großen Kindern nicht einfach auf. Es verändet sich nur, vom Windelwechseln zur Wegebegleitung, vom Vorlesen zum Zuhören. Vom "Ich halte dich immer fest" zum "Ich lass dich gehen - aber bin trotzdem immer da wenn du mich brauchst".
Unsere Aufgaben ändern sich, aber unser Platz bleibt: In ihren Herzen, in ihren Fragen, ihren Erinnerungen. Wir sind nicht mehr ständig gefragt. Aber wir sind unersetzlich. Nicht mit den Händen, sondern mit dem Herzen. Und das - hört niemals auf.
Kommentar hinzufügen
Kommentare